Geographie
Karakoçan ist eine Stadt im gleichnamigen Landkreis der türkischen Provinz Elazığ.
Sie liegt im nordöstlichen Teil der Provinz an der Grenze zu Bingöl und der Provinz Tunceli.
Die Fläche beträgt 1085 km² und die Höhe 1090 m über dem Meer. Nach der Volkszählung im
Jahre 2009 wohnen im Landkreis rund 29000 Einwohner, davon etwa 13500 in der Stadt und fast
16000 im Umland. Die Kurden bilden heute die Mehrheit der Bevölkerung.
Das Zentrum von Karakoçan liegt in einem Talkessel, aber generell ist im Norden der Stadt
ein gebirgiges Land mit Eichenwald. Der Fluss Peri fließt von dort in die Stadt. Die nächste
Stadt, die über Asphaltstraße zu erreichen ist liegt 105 km entfernt. Landwirtschaft und
Viehhandel sind wichtige Wirtschaftsfaktoren. Ein Großteil der Bevölkerung arbeitet im
europäischen Ausland, was seit 1960 die Kaufkraft der Stadt verbessert hat.
Die Stadt bietet viele Naturschauspiele. Jedes Jahr kommen tausende Leute um die gesunde
Thermalquelle von Kolon zu besuchen, die nahe des Flusses Peri liegt. Es gibt mehrere Staudämme,
unter anderem den Özlüce-Staudamm, den Kalecik-Staudamm und den 2015 in Betrieb genommenen
Pembelik-Staudamm. Auch im Erholgungsgebiet von Beyaz Çeşme (weiße Quelle), im Güzelbaba Wald
gibt es Ruhezonen, in denen die Leute die Sommermonate verbringen.
Kolon Thermalquelle
Die Kolon Thermalquelle liegt 18 km von Karakoçan entfernt
südlich vom Peri-Fluss. Aus der Quelle fließen ca. 5 Liter pro Sekunde. Das
Wasser hat eine Temperatur von etwa 60°C. Es wird als Mineral- und Badewasser
gebraucht. Man sagt ihm heilende Effekte für innere Krankheiten, und schließlich
rheumatischen Erkrankungen nach.

Die Berge in der Umgebung:
Hohe Berge des Landkreises sind der Kirûcê (2372 m) und der Kızıldağ (1538 m),
der Tor (1615 m), der Celo (1594 m) und der Mezragazi (1450 m).
Die größten Flüsse:
Flüsse sind der Peri, der Kuşçu und der Ohi.
Der Peri-Bach, der im Bezirk Kiğı entspringt und die Grenze zwischen den Bezirken Kiğı,
Nazimiye und Mazgirt und unserem Bezirk bildet, fließt nach Süden und mündet in den Munzur-Bach
und dann in den Keban-Staudamm.
Der Ohi-Bach, der im Dorf Sarıcan in unserem Bezirk entspringt, fließt durch Karakoçan und
mündet in der Nähe des Dorfes Balıcalı in den Peri Fluss. Der Bach Kuşçu entspringt im Distrikt
Palu und mündet nach den Dörfern Kuşçu, Kümbet und Alayağmur ebenfalls in den Peri Fluss.
Im Frühjahr und Herbst ist der Peri Fluss wegen des Hochwassers bis auf 3 Beton- und 3 Hängebrücken
unpassierbar. Er kann nur in den Winter- und Sommermonaten überquert werden.
Vegetation
Rund um die Ebenen und Plateaus des Ohi wachsen ausgedehnte Eichenwälder, mit Ausnahme des
Gebietes um Başyurt. An den Ufern der Bäche und Flüssen finden wir außerdem Pappeln, Weiden und
natürlich auch die Eichen, die zusammen mit Obstbäumen die Bergregionen dominieren. In der Nähe
der nördlichen Dörfer werden Nüsse von sehr hoher Qualität produziert.
Das Fehlen von Bäumen in den tiefer gelegenen Regionen ermöglicht eine üppige Vegetation im
Frühjahr und Sommer, die wiederum Grundlage für eine erfolgreiche und qualitativ hochwertige
Bienenzucht in Karakoçan.
Text und Bilder aus »Yeni Binyılda - Karakoçan«, Karakoçan Kaymakamliğı Yayını 2002
Deutscher Text adaptiert von Bernd Tillenburg